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Diese Frage stellte die Europäische Akademie Schleswig-Holstein in Sankelmark. Am Wochenende vom 16. bis zum 18 Oktober beantworteten sie verschiedene Experten. Die Kandidaten für die globale Vormachtstellung sind die USA, Russland, China und die EU. Doch der Konsens der Vortragenden war: Niemand beherrscht - aber einige würden gerne an der Spitze sein.

Geschrieben von mirco.woebcke | Oct 18, 2020 10:00:00 PM

Am Wochenende vom 16. bis zum 18 Oktober beantworteten sie verschiedene Experten. Die Kandidaten für die globale Vormachtstellung sind die USA, Russland, China und die EU. Doch der Konsens der Vortragenden war: Niemand beherrscht - aber einige würden gerne an der Spitze sein.

Der ehemalige Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant a.D. Rainer Lutz Glatz stellte die Rückkehr der Geopolitik in den Mittelpunkt seiner Überlegungen. Gerade in einer vernetzten Welt sollte man sich strategisch mit den Ländern, aus denen das Netzwerk besteht, auseinandersetzen. Unter der Leitung von Friedrich-Franz Sodenkamp machten sich Dr. Uwe Christiansen, Reinhard Unruh und Henrique Schneider – Dozent für Volkswirtschaftslehre an der NORDAKADEMIE – an die analytische Arbeit.

Die Frage, die letztendlich im Raum stand, ist: Wie soll sich die EU angesichts der drei großen Hegemonialprojekte auf der Welt – USA, Russland und China – verhalten? Nordakademie-Professor Henrique Schneider entwarf eine Antwort, die auf eine andere Perspektive aufbaut. Wer die Frage nach der Hegemonie so stellt, vergisst, dass die EU selber ein Hegemon ist. Während das US-amerikanische Projekt auf wirtschaftlichen Nutzen („deals“), bei denen die USA den jeweils größten Nutzen ziehen, abstellt, fokussiert das Russische auf militärische und geostrategische Stärke.

 

Prof. Dr. Henrique Schneider, Professor für Volkswirtschaftslehre

 

China will hingegen eine Weltordnung schaffen, auf deren Spitze sie ist. Und die EU? Ihr Hegemonialprojekt basiert auf Werte. Diese Werte werden als universal begriffen und sollen die Weltgemeinschaft stärken. Aus der EU-Perspektive wird das als eine Kraft des Guten verstanden. Doch in der Wahrnehmung von außerhalb der EU gilt sie genauso als Hegemonialprojekt. Aber diese vier Bestrebungen stehen nicht nur im Wettbewerb zueinander – nichts hält sie davon ab, punktuell zusammenzuarbeiten.

 

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Prof. Dr. Henrique Schneider

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