Nachbericht 65. Forum Politik und Wirtschaft mit dem Philosophen David P. Schweikard

Thema Wozu politische Philosophie?

Reinhard Ueberhorst

Als ich im Gespräch mit dem Philosophen David P. Schweikard erfuhr, dass er im Auftrag eines Verlages an einem Buch über die Politische Philosophie arbeite, hatte ich den spontanen Wunsch, ihn als Referenten für ein Forum Politik und Wirtschaft zu gewinnen. Das sollte für uns attraktiv sein und nicht weniger auch für den Referenten. Für uns, weil die Politische Philosophie für das, worum es uns in der Reihe dieser Foren geht, sehr viel bieten kann. Den ertragsorientierten Sinn der Foren Politik und Wirtschaft kann man nicht gut aufzeigen, ohne auf Begriffe, Konzepte, Fragestellungen und Aufgabenverständnisse der Politischen Philosophie zurückzugreifen. In einer Zeit, in der dieser ertragsorientierte Sinn nicht mehr hinreichend verstanden wird, ist allein das ein starker Grund, ein Forum zur Politischen Philosophie anzustreben.

 

Für den Wunsch-Referenten hatte ich die Vorstellung, dass es für ihn als Autor attraktiv sein sollte, für sein Buchprojekt Gedankengänge zum Nutzen der Politischen Philosophie in einem interessierten, beruflich und fachlich bunt gemischten Auditorium zu testen. Mit anderen, aber auch attraktiven kommunikativen Ambitionen als in Vorlesungen für Studierende der Philosophie. Jetzt orientiert an der Konzeption einer Bildungsveranstaltung im Themenraum Politik und Wirtschaft in einem aufgabenorientierten Studium generale.

 

Kerngedanke dieser Konzeption, die seinerzeit mit dem Gründungspräsidenten der NORDAKADEMIE Professor Plate entwickelt und vereinbart wurde, ist ein Aufgabenverständnis für Hochschulen, das auch am vierten Bologna-Bildungsziel „Democratic Citizenship“ orientiert ist.[1] Hochschulen haben damit auch die Aufgabe, Studierende zu befähigen, sich kompetent in demokratische Prozesse in unserer demokratischen Gesellschaft einbringen zu können. Das Bildungsziel „Democratic Citizenship“ ist kein schmückendes Beiwerk der im Studium eigentlich wichtigen Studiengänge. Es zielt aufgabenorientiert auf die Qualität unserer demokratischen gesellschaftlichen Politikfähigkeit. Ob dieses Ziel in unseren Hochschulen hinreichend verstanden und umgesetzt wird, mit welchem Elan und in welcher Qualität, kann man füglich diskutieren. Wir arbeiten daran.

 

Die angestrebte Verständigung für eine Forum zur Politischen Philosophie war schnell erzielt. Die verfolgte Konzeption interessierte und reizte den Flensburger Philosophen. Vor der Veranstaltung war nur noch eine passende Fragestellung zu entwickeln. Das Ergebnis war die kurze und knappe Frage Wozu politische Philosophie? Damit sollte es um den heute erschließbaren Nutzen dieser weit über 2000 Jahre alten Teildisziplin der Philosophie gehen. In zweifacher Hinsicht: gesellschaftlich und individuell. Gefragt wurde also: Welchen Nutzen gewinnt eine Gesellschaft durch das Angebot der Politischen Philosophie? Und was gewinnt jede/r Einzelne, wenn sie oder er sich das Potenzial der Politischen Philosophie erschließt?

 

Klar war, dass es im Rahmen der Zeit einer Forumsveranstaltung nur um wichtige Zugänge, grundlegende Einsichten und vor allem um anregende Impulse gehen könnte, die zu Anschlussaktivitäten und zur vertiefenden Reflexion anregen. In der Hochschule sind diese im Seminar Politik und Wirtschaft – Basiswissen und -kompetenzen, zu dem das Forum gehört, aufzunehmen. In diesem Seminar wird das Forum vor- und nachbereitet; so jedenfalls soll es sein.

 

In seiner Hochschule, der Europa-Universität in Flensburg, ist die Politische Philosophie für unseren Referenten eines der Themen seiner Vorlesungen für Studierende der Philosophie. Bei uns hatte er sich auf ein ganz anderes, fachlich, beruflich vielfältig gemischtes Auditorium einzustellen. Studierende und Alumni der NORDAKADEMIE, Mitarbeiter:innen diverser Unternehmen, Wissenschaftler anderer Universitäten, die uns als Referenten und Seminargesprächspartner verbunden sind (darunter ein weiterer Philosoph) und thematisch interessierte Bürgerinnen und Bürger.

 

In der Orientierung an dieser heterogenen Gruppe lag eine Herausforderung für den Referenten, in der erfahrenen Zuwendung auf Augenhöhe gut erkennbar für ihn aber ganz offenbar auch ein Reiz dieser Veranstaltung. Alle Anwesenden durften sich durch den Philosophieprofessor zu jeder Minute als Adressaten der Politischen Philosophie angesprochen sehen. Pointiert gesagt: nicht als belehrungsbedürftige Nichtphilosophen. Diese Ansprache war nicht reiner Höflichkeit, sondern philosophischer Erkenntnis geschuldet. Dadurch wurde sehr gut nachvollziehbar, wem die Politische Philosophie im Verständnis unseres Referenten ihre Erkenntnisse vermitteln will und was daraus für ihre kommunikativen Ambitionen folgt.

 

Die Politische Philosophie ist dann keine Lehre von Denkern der Politischen Philosophie für andere Denker derselben. Sie muss, um ihren Nutzen nicht nur aufzeigen, sondern in realen politischen Prozessen auch zum Tragen bringen zu können, viele Menschen erreichen, im Zweifel alle, die in einer Gesellschaft der Freien und Gleichen in politischer Willensbildung gesellschaftliche Politikfähigkeit herbeiführen und erfahren wollen.

Das verweist auf einen Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Politikfähigkeit und diskursiver Politik, der grundlegend für das aufgabenorientierte Studium generale ist, das wir in dem Seminar anstreben, zu dem das Forum Politik und Wirtschaft gehört, bewusst als öffentliche Veranstaltung.[2] Sie ist im Seminar vor- und nachzubereiten, sie ermöglicht den Seminarteilnehmenden wichtige Reflexionen zu Diskussionen, die wir im Seminar nicht simulieren können. Einige dafür aufnehmbare Impulse aus diesem Forum sollen gleich skizziert werden. Doch zuvor zum Vortrag.

 

 

Der Vortrag in sieben Abschnitten

 

Seinen Vortrag hatte Professor Schweikard in sieben Abschnitte gegliedert und mit Folien ausgearbeitet. Die Vortrags-Folien können am Ende des Beitrags mit dem Button aufgerufen und nachgelesen werden. Ich nenne hier nur die Überschriften der sieben Abschnitte.

 

  1. Politik und Politische Philosophie
  2. Was ist Ihre Politische Philosophie?
  3. Erkenntnisinteressen und Methoden - Ein Zugang
  4. Zur Praxis Politischer Philosophie
  5. Streitpunkt Grundeinkommen
  6. Streitpunkt Offene Grenzen
  7. Wozu (also) Politische Philosophie?

 

Als die vereinbarte Vortragszeit von maximal 60 Minuten erreicht und der Abschnitt 6 „Streitpunkt Offene Grenzen“ noch nicht erreicht war, mussten wir leider ad hoc vereinbaren, auf diesen Abschnitt zu verzichten und zügig zum Schlussabschnitt zu kommen, mit dem alles Gesagte noch einmal komprimiert resümiert werden sollte. Mit Antworten auf die Frage: Wozu (also) Politische Philosophie? Die folgenden drei waren unserem Referenten die wichtigsten Antworten:

 

  • „Viele politische Fragen, dazu zählen die hier angesprochenen, sind unausweichlich und zugleich ungemein komplex - wir müssen uns ihnen stellen und haben Grund, einfachen Antworten gegenüber skeptisch zu sein.

  • Politische Philosophie kann dazu beitragen, die richtigen Fragen zu stellen, diese Fragen gründlich zu untersuchen und insbesondere Vorschläge zu ihrer Beantwortung zu prüfen.

  • Die Erwägung und Prüfung von Argumentationen mag uns bloß theoretisch interessieren oder wir könnten dies nutzen, um jeweils unseren eigenen Vorteil zu suchen, es kann uns aber auch Orientierung bieten für die Gestaltung der Verhältnisse, in denen wir gemeinsam leben.“

Orientierung bieten für die Gestaltung der Verhältnisse, in denen wir gemeinsam leben“ -- mit dieser Botschaft zum angestrebten Nutzen einer Politischen Philosophie, die sich insbesondere um Gütekriterien für gute (und richtige!) Argumentationen in gemeinwohl- und gestaltungsorientierter politischer Willensbildung bemüht, erfasste der Referent exakt den Bereich, der uns im Seminar und im Forum Politik und Wirtschaft interessiert. Der Bereich, in dem wir mit dem Bildungsziel Democratic Citizenship Motivationen und Kompetenzen befördern wollen, die für gelingende Prozesse gesellschaftlicher Politikfähigkeit gebraucht werden.

 

 

Attraktive Erträge einer impulsreichen Diskussion[3]

Wieder einmal zeitigte unsere Veranstaltung in kurzer Zeit viele Impulse, die erkenntnisfördernd aufgenommen werden können. Für uns alle im Lebenslangen Lernen. Für Studierende und Alumni auch in Seminaren, die diese Impulse aufnehmen. Von diesem Forum u.a. die folgenden:

 

  • Manche werden vertiefend auf zitierte Namen und Werke politischer Philosophen zurückkommen wollen. Die Folien hat der Referent nach dem Forum noch um Literaturhinweise ergänzt. Wie nicht anders zu erwarten, fielen im Forum viele Namen. Der Referent nannte Platon, Isaiah Berlin, John Rawls, Anthony Quinton, Phillip Pettit, Elizabeth Anderson, Jürgen Habermas und Rahel Jaeggi. Die Teilnehmerin Frau Dr. Schwier wollte aktuell Julian Nida-Rümelin einbezogen sehen. Alles zu Recht genannte Namen, wenn es um Politische Philosophie geht. Nur wenige dürften alle gekannt oder gar schon gelesen haben. Allen war zudem bewusst, dass es viele weitere gibt, die zu nennen wären. Mit nicht weniger Recht hätten die Namen von Aristoteles, Machiavelli, Spinoza, Hobbes, Locke, Hegel, Marx fallen können und neben Jaeggi und Habermas andere lebende Stimmen der Politischen Philosophie. Wir können überlegen, wie wir damit umgehen, nicht nur in der nahen Zukunft. Ein Leseprogramm zur Politischen Philosophie kann man über Dekaden anlegen.
  • Nicht angesprochen blieb neben der größeren Anzahl relevanter Stimmen der Politischen Philosophie auch deren Pluralität. So wie Professor Schweikard in seinem Resümee zu Recht postulierte, „einfachen Antworten gegenüber skeptisch zu sein“, so gilt das nicht minder gegenüber einfachen Wahrnehmungen der Pluralität der Denkweisen in der Gruppe politischer Philosophen. Es ist attraktiv, Dissense zwischen politischen Philosophen verstehen zu wollen. Weil David P. Schweikard oft auf den von ihm offenbar sehr geschätzten Philosophen Rawls rekurriert hatte – einen der in unserer Zeit weltweit meistzitierten politischen Philosophen –, erlaube ich mir beispielhaft einen Hinweis auf einen kritischen Einwand gegen dessen mit einem gesellschaftsvertraglichen Denken gewonnene „Theorie der ‚Gerechtigkeit“ durch Schweikhards Lehrer Ludwig Siep.[4]
  • Die Namen können auch historisch ideengeschichtlich strukturiert werden. Für das 4. Quartal 2024 habe ich dazu schon länger eine dreistündige Seminareinheit mit einem kompetenten Seminargast vorbereitet. „Was ist Ideengeschichte und was sollten Studierende anderer Fächer, wie der an der NORDAKADEMIE gelehrten, von ihr wissen?“ lautet die Leitfrage für diese Seminareinheit, mit der wir nützliche Einsichten anstreben, so sie denn stattfindet.
  • Ein weiterer Impuls betrifft die gute Entwicklung von Themen. Der Referent hatte sich sehr auf gute Fragen zu Themen konzentriert und weniger auf deren gute Entwicklung. Das wurde, auch von mir, als Lücke angesprochen. Zu fragen sei: Was sind Gütekriterien für Themen der politischen Willensbildung? Wie finden wir die richtigen Themen? Wie erfassen wir insbesondere die mit ihnen zu klärenden Alternativen? In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass aktuelle komplexe Themen nur noch in kooperativen Prozessen erarbeitet werden könnten, die wir aber in der Wirklichkeit des Politikbetriebs oft vermissten.[5]
  • Eine solche Themenentwicklung kann durch originelle Beiträge stimuliert, aber nicht ersetzt werden. In die Diskussion zum Grundeinkommen wurden Überlegungen von Professor Hinton einbezogen, der wie BBC berichtet jüngst in Beratungen in der Downing Street 10 für ein universal basic income plädiert hatte, mit einer Argumentation, die auf seinen KI-Kompetenzen beruht.[6] Strittig wurde darüber diskutiert, wie man mit prognostischen Thesen für oder gegen normative Konzepte argumentieren könne. Ist die Annahme einer wachsenden Zahl von durch KI verursachter Arbeitslosigkeit ein valides Argument in einem Plädoyer für ein universal basic income, wie es der KI-Forscher behauptet? In seinem Vortrag hatte unser Referent aufzuzeigen versucht, wann und warum man nicht von einem Sein auf ein Sollen schließen dürfe. Aus einem empirischen Zusammenhang, so Schweikard, „ist keine normative Forderung abzuleiten“.[7]
    Sein Gedankengang mit Sozialleistungen, gegen die man nicht argumentieren dürfe, wenn man sich dafür auf empirische Studien beriefe, fand den Widerspruch von Max Maaß und auch von Dr. Lappin. Konsens bestand in der Absicht, nach der Qualität guten Argumentierens zu fragen. Das ist ein Aufmerksamkeitsfeld, das wir mit unserer Democratic Citizenship-Frage nach Basiskompetenzen mit der durch Professor Schweikard vorgestellten Politischen Philosophie teilen. Die Diskussion zeigte aber, dass wir uns nicht sicher sein können, gemeinsame Vorstellungen von der Qualität eines guten Arguments zu haben. Insbesondere geht eine Vorstellung vom „zwanglosen Zwang des besseren Arguments“ in die Leere, wenn es in einer komplexen Kontroverse um systemare Alternativen mit kontroversen Bezugssystemen für relevante Kriterien geht.
  • Strittig war auch die Frage, ob man -- wie der es vorschlug -- die Disziplinen Politische Philosophie und Politikwissenschaft so abgrenzen dürfe (und sollte), dass letztere bestehende politische Systeme und Verfahren in empirischer Absicht untersuche, während die Politische Philosophie auf deren Gestaltung und Bewertung ziele.[8]
  • Eine Frage zur Architektur fachlicher Studiengänge, auch an der NORDAKADEMIE, warf der Alumnus Lars Hansen auf. Er regte an zu reflektieren, ob und wie das Nutzenpotential der Politischen Philosophie in die Architektur aller Studiengänge integriert werden könnte, sah sich dann aber durch die Antwort des Referenten auf das Studium generale verwiesen. Für Hansen verblieb ein handlungsorientierter hochschulplanerischer Reflexionsbedarf.                      
  • Zum Schluss der Veranstaltung adressierte und kritisierte die Studentin Aska Zumtobel eine von ihr wahrgenommenen „Entwicklung politischer Orientierung in unserer Generation“. Durch die Kompliziertheit der politischen Themen und ein Bedürfnis von Zugehörigkeit zur "richtigen" Meinungsgruppe bildeten sich "Haltungsbündel", die stereotypische politische Einstellungen miteinander vereinten. So passe es dann für andere nicht zusammen, wenn sie als queere Person ein duales Studium bei ThyssenKrupp Marine Systems, einem Rüstungsunternehmen, angefangen habe. Auch die Kombination ihrer Sexualität und Genderidentität mit ihrem religiösen Glauben passe, wie sie ausführte, bei vielen jungen Menschen oft nicht in deren Konzept. Auf ihre Frage, wie Professor Schweikard dies sähe, betonte dieser, dass eine solche Entwicklung kritisch wahrzunehmen sei. Das Risiko von Gruppenzwang schränke die produktive Auseinandersetzung mit einzelnen Themen ein. Wir sollten uns immer kritisch mit jedem Thema auseinandersetzen und uns unsere Meinung zu diesen bilden wollen. Die Zugehörigkeit in Meinungsgruppen, die ein Bündel von Meinungsbildern vorschreiben, verhindere dies und stärke zudem das Denken in Stereotypen und Vorurteilen. Dieses Verhalten erschwere das Zusammenkommen und gegenseitige Verständnis von Menschen mit Meinungsverschiedenheiten.

 

Mit diesem kraftvollen Plädoyer für eine rationale, verständigungsorientierte politische Kommunikation in einer freien Gesellschaft fand Professor Schweikard viel Zustimmung, erhellte aber zugleich auch eine große Herausforderung, weil die Wirklichkeit zu oft eine andere ist.

 

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Erstmals wurde bei einem Forum nicht schon das nächste angekündigt. Geplant und vorbereitet ist es mit dem Seminarangebot für Q 3. „Wie finden wissenschaftliche Expertise und politisches Entscheiden zusammen? Wissen und Macht – Expertentum und Parteienwesen“ lautet der Arbeitstitel. Als Referent wurde Prof. Dr. Günther Bachmann gewonnen. Wenn es stattfindet, sind Informationen auf der Website der NORDAKADEMIE zu Veranstaltungen im September zu finden.

 

 

[1] Neben der Wissensvermittlung und der Förderung der Beschäftigungsfähigkeit sowie der Persönlichkeitsentwicklung.

[2] Wer mag, findet zu diesem Zusammenhang mehr in meiner ersten NORDAKADEMIE-Publikation: Reinhard Ueberhorst, Gesellschaftliche Politikfähigkeit und diskursive Politik – Ziel und Entwicklungsaufgaben. In: Georg Plate (Hrsg.): Forschung für die Wirtschaft. Shaker, Aachen, 2011, S. 173–194, ISBN 978-3-8440-0684-1. In dieser und folgenden Fußnoten gebe ich Literaturhinweise für diejenigen, die angesprochenen Themen vertiefend nachgehen wollen.

[3] Kritische Nachfragen und Kommentare gab es nicht nur in der Diskussion nach dem Vortrag, sondern auch in Kommentaren und Nachbetrachtungen, die mich nach dem Forum erreichten. Letzteres diesmal mehr als sonst, was darauf zurückzuführen ist, dass die online Teilnehmenden sich bedauerlicherweise während des Forums aus noch nicht geklärten technischen Gründen nicht zu Wort melden konnten.

[4] Zu finden in Siep, Ludwig: Vertragstheorie – Ermächtigung und Kritik von Herrschaft? In (Bermbach, U.; Kodalle, K.-M.; Hrsg.): Furcht und Freiheit. Leviathan – Diskussion 300 Jahre nach Thomas Hobbes, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 1982, S. 129-145. Die Siepsche Kritik an Rawls diskutiere ich im Hinblick auf das Leitbild Gesellschaftliche Politikfähigkeit in dem Aufsatz Brauchen wir einen Neuen Gesellschaftsvertrag für unsere gesellschaftliche Politikfähigkeit? In: Georg Plate (Hrsg.): Forschung für die Wirtschaft 2012. Cuvillier, Göttingen 2012, S. 287–314, ISBN 978-3-95404296-8

[5] Vergl. dazu Reinhard Ueberhorst, Gefragt sei nach den Gütekriterien für Themen der politischen Willensbildung in einer „guten Welt“. In: Andreas Vieth, Christoph Halbig, Angela Kallhoff (Hrsg.): Ethik und die Möglichkeit einer guten Welt. Gruyter, Berlin, S. 213–226. Zum Themenentwicklung vergl. auch meine fünfte NORDAKADEMIE-Publikation Grosse gesellschaftliche Herausforderungen“ und das aktuelle Anregungspotenzial philosophischer Werke aus früheren Zeiten im Studium generale. In: Präsidium der Nordakademie – Hochschule der Wirtschaft (Hrsg.): Nordblick – Forschung an der Nordakademie. Heft 4/2017. Elmshorn. S. 78–94.

[6] https://bbc.com/news/articles/cnd607ekl99o

[7] Vergl. S.9 der Vortragsfolien

[8] Einen Versuch, ein Verständnis der Politologie mit einer anzustrebenden normativen Kompetenz dieser Disziplin für einen nicht beliebigen Umgang mit politischer Pluralität zu entwickeln, enthält dieser Text: Reinhard Ueberhorst, Wie beliebig ist der Umgang mit politischen Konflikten im Raum der strategischen Energie- und Umweltpolitik? In: Peter H. Feindt, Thomas Saretzki (Hrsg.): Umwelt- und Technikkonflikte. VS-Verlag, Wiesbaden 2010, S. 54–75