Digitale Währungen im Fokus: Studierende analysieren den CBDC-Markt

Projektteam untersucht Wallet-Lösungen für den digitalen Euro und gewinnt wertvolle Praxiserfahrungen

Im Rahmen eines zehnwöchigen Masterprojekts haben Studierende unserer Hochschule eine umfassende Marktanalyse zu digitalen Zentralbankwährungen (CBDC, Central Bank Digital Currency) durchgeführt. Dabei untersuchten sie verschiedene Wallet-Lösungen europäischer Technologieanbieter im Kontext des geplanten digitalen Euro sowie die zugrunde liegenden Geschäftsmodelle.

Projektgegenstand und Relevanz


Die Einführung digitaler Zentralbankwährungen zählt zu den bedeutendsten Entwicklungen im modernen Finanzwesen. Während die Europäische Zentralbank die Einführung eines digitalen Euro prüft, entstehen bereits verschiedene technologische Lösungsansätze. Das Projektteam hat die Angebote führender europäischer Anbieter systematisch hinsichtlich ihrer technischen Architektur, regulatorischen Konformität und wirtschaftlichen Tragfähigkeit analysiert.

Methodisches Vorgehen und Ergebnisse


Das Team führte eine strukturierte Nutzwertanalyse durch, bei der die Wallet-Lösungen anhand von 22 Kriterien in den drei Hauptkategorien „Ökonomisch-soziale Faktoren”, „Technische Aspekte” und „Regulatorische Anforderungen” bewertet wurden. Zusätzlich führten die Studierenden für jeden Anbieter SWOT-Analysen durch und untersuchten bestehende CBDC-Prototypen europäischer Zentralbanken.
Die Analyse ergab eine hohe Leistungsdichte zwischen den untersuchten Anbietern. Dies zeigt, dass am Markt verschiedene Unternehmen mit unterschiedlichen Spezialisierungen und Stärken agieren. Dadurch sind differenzierte Empfehlungen je nach spezifischem Anwendungsfall und strategischer Zielsetzung möglich.

Projektmanagement in der Praxis


Das Team setzte agile Methoden ein, nutzte ein KANBAN-Board zur Verfolgung der Aufgaben und arbeitete mit einem strukturierten Projektplan mit definierten Meilensteinen. Dank dieser Herangehensweise war es möglich, trotz der Komplexität des Themas termingerecht verwertbare Ergebnisse zu liefern und gleichzeitig flexibel auf das Feedback der Auftraggeber zu reagieren.

Konkrete Mehrwerte für die Studierenden


Das Projekt bot den Teilnehmenden vielfältige Lernerfahrungen, die weit über die reine Wissensvermittlung hinausgingen. Durch die praktische Anwendung etablierter Bewertungsverfahren wie der Nutzwertanalyse lernten sie, komplexe Entscheidungssituationen strukturiert zu analysieren und zu bewerten. Der Umgang mit modernen Projektmanagement-Tools vermittelte praxisrelevante Kompetenzen, die in vielen Berufsbereichen gefragt sind.


Die intensive Auseinandersetzung mit regulatorischen Rahmenbedingungen, technischen Architekturen und innovativen Geschäftsmodellen ermöglichte es dem Team, ein tiefes Verständnis für ein hochaktuelles Fintech-Thema zu entwickeln. Dabei lernten sie, sowohl technische Spezifikationen als auch rechtliche Anforderungen, wie beispielsweise Datenschutzbestimmungen und Compliance-Vorgaben, zu durchdringen und in ihren Bewertungen zu berücksichtigen.


Besonders wertvoll war die regelmäßige Interaktion mit den Auftraggebern, durch die die Studierenden wichtige Erfahrungen im Stakeholder-Management sammelten. Sie lernten, komplexe Sachverhalte zielgruppengerecht aufzubereiten, Zwischenergebnisse überzeugend zu präsentieren und konstruktiv mit Feedback umzugehen. Die vergleichende Bewertung verschiedener Lösungsansätze schärfte zudem das analytische Denken und die Fähigkeit, Vor- und Nachteile sachlich abzuwägen. Durchgeführte Sensitivitätsanalysen verdeutlichten schließlich, wie stark Bewertungsergebnisse von unterschiedlichen Gewichtungen abhängen können.

Ausblick und Weiterentwicklung

 

Im Rahmen des Projekts wurden mehrere Bereiche für künftige Forschung identifiziert, darunter die Rolle alternativer digitaler Währungen, internationale CBDC-Initiativen und grenzüberschreitende Anwendungsfälle. Die entwickelte Bewertungsmatrix kann als Grundlage für weitere Analysen dienen und bei Bedarf um neue Kriterien ergänzt werden.


Durch die Verbindung von theoretischem Fundament, praktischer Anwendung und aktueller Marktrelevanz sind solche Projekte wertvolle Bausteine der Hochschulausbildung und bereiten Studierende optimal auf die Anforderungen der digitalen Wirtschaft vor.